Die Blitzleistung
Direktes Sonnenlicht ist ein sehr hartes Licht, da wir im Verhältnis eine sehr kleine Lichtquelle haben.
Bei leichter Bewölkung haben wir ein diffuses weiches Licht, das sehr schön für Porträts ist.
Auch unser Blitzlicht kann geformt und verändert werden.
Die Blitzleistung kann geregelt werden, bei modernen Blitzgeräten lässt sich der Reflektor (Leuchtwinkel) verändern und durch entsprechende Vorsätze wird das Licht weicher oder durch Farbfolien auch farbig.
Blitzgeräte gibt es in vielen Leistungsklassen, mit mehr oder weniger Elektronik um Lichtstärke oder Leuchtwinkel anzupassen.
Kleinere Blitzgeräte werden oft direkt auf den Zubehörschuh der Kamera gesteckt, größere werden mit einer Schiene an das Stativgewinde der Kamera geschraubt.
Die Steuerung des Blitzes übernimmt bei TTL die Kamera. (TTL = Through the Lens)
Steht die Auswahl auf "A" übernimmt der Belichtungsmesser des Blitzgerätes die Steuerung.
Der Modus "M" überlässt dem Fotografen die Einstellung, was immer dann Sinn macht, wenn wir in sehr großen Räumen oder im Freien blitzen, wo keine Wand das Licht reflektiert.
Der Belichtungsmesser im Blitz oder der Kamera macht immer eine Objektmessung, das heißt, er misst das Licht, das vom Objekt reflektiert wird und wird so immer von hellen oder dunklen Farben beeinflußt.
Wird im Freien kein oder wenig Licht reflektiert, weil nur zwei Personen im Bild stehen, führt das fast immer zu Überbelichtung.
Bei der TTL-Messung steuern wir die Blitzleistung durch die Kamera und können so alle Vorzüge des Belichtungsmessers der Kamera nutzen. ( Mehrfeldmessung, Spotmessung )
Auch die Blitz-Belichtungskorrektur ist eine sinnvolle Einrichtung die zu wenig genutzt wird.
Wird der Blitz als Aufhellblitz oder zur Farbkorrektur unter grünen Bäumen genutzt, ist es meist notwendig, die Blitzleistung etwas nach unten zu korrigieren, um sie dem Umfeld anzupassen.
Leistung
Die Leistung eines Blitzes wird mit der Leitzahl angegeben.
Die Leitzahl ist keine feste Größe uns setztsich zusammen
aus: Entfernung zum Objekt, Blende und Empfindlichkeit,
Reflektor, Raumgröße und Helligkeit.
Manche Blitzgerätehersteller schönen ihre Leitzahlangaben
beispielsweise mit einer Leitzahl von 64, diese aber bei
ISO 200 und nicht ISO 100 gemessen wurde.
Die Umrechnung der Leitzahl auf ISO 100 ist allerdings
recht einfach:
Da eine ISO-Stufe einer Blenden-Stufe entspricht
und die Lichtenergie mit der Entfernung quadratisch abnimmt,
ist der in diesem Fall anzuwendende Divisor 1,41 (Quadratwurzel aus 2).
Somit hat das Beispielblitzgerät nur noch eine Leitzahl von ca. 45 bei ISO 100.
Berechnung:
Leitzahl : maximale Entfernung (m) x kleinste Blendenzahl
Reichweite in Metern: Leitzahl / gewünschte Blende
Blende: Leitzahl / Entfernung (m)
Als vergleichbare Angabe bei Blitzgeräten könnte man sich die Lumensekunde wünschen, denn diese ist eine tatsächliche Maßeinheit und vollkommen unabhängig von Blenden-, ISO- und Streuscheibeneinstellung.
Studioblitzgeräte werden in Watt/sec angegeben. Lumen ist der Lichtstrom / Watt ist die elektrische Leistung
Das Quadratgesetz des Lichts
Verdoppele ich die Entfernung Blitz / Model, sinkt die Lichtstärke auf ein Viertel.
Doppelter Abstand – 2 Blenden
Angenommen ich habe einen Blitz im Abstand von 2m und brauche für Blende 8 zur Ausleuchtung 200Ws.
Führe ich den Blitz auf 4m, bräuchte ich für Blende 8 dann 800Ws oder für 200Ws dann Blende 4.
Größerer Abstand zum Hintergrund macht diesen dunkler und umgekehrt.
Blitze senden nur einen kurzen Lichtimpuls aus, der je nach Blitzgerät unterschiedlich lang sein kann.
Wir reden hierbei von Zeiten wie z.B. 1/500 s, oder sogar 1/12000 s.
Ist keine weitere Lichtquelle im Raum vorhanden, so wird nur während dieser kurzen Zeit belichtet, egal welche Belichtungszeit ihr an der Kamera eingestellt habt.
Ein geblitztes Bild mit 1/50 s Belichtungszeit sieht also letztendlich genau so aus, wie ein Bild mit 1/100 s.
Anders ist dies bei Dauerlichtquellen.
Diese verhalten sich genau so, wie ihr es vom Sonnenlicht gewöhnt seid.
Belichtet ihr hier doppelt so lange, ist auch das Bild doppelt so hell.
Um Blitzlicht direkt mit Dauerlicht zu vergleichen nimm die Leistungsangabe (Ws) und teile sie durch die Brennzeit (s), dann hast du die Leistung.
Also z. B. 500 Ws / 0,001 s = 500 kW
Um ein Bild gleichzeitig mit Dauerlicht und Blitzlicht zu belichten
müssen wir beides angleichen.
Das Dauerlicht wird mit der Belichtungszeit und das Blitzlicht mit der Blende
oder der Blitzleistung gesteuert.